Tagebuch der Veränderung (Blog Geschichte Teil 2)

Der zweite Teil meiner Tagebuch Blog Geschichte. Hier geht es zum ersten Teil. Die Geschichte ist frei erfunden und dient zur Unterhaltung. Viel Spaß mit dem Tagebuch der Veränderung!

(Beitragsbild von Andrey Zvyagintsev auf Unsplash)

Tagebuch der Veränderung: 03.03.2019

Ich erinnere mich nicht mehr an viel. Einige Männer stürmten in meinen Raum und ich habe gespürt, wie mir etwas injiziert wurde. Ich hatte kaum Zeit den Mund zu öffnen, so schnell wurde ich überwältigt. Ich bin in einem unscheinbaren Raum aufgewacht. Nicht schlecht aber spärlich eingerichtet mit einem Bett und einem Schreibtisch. Ein Kleiderschrank steht in der Ecke und meine Klamotten sind dort sauber aufgereiht. Die Tür zeigt mir aber ganz klar, dass ich hier nicht entscheiden kann, wann ich rauskomme. Ein Bildschirm hängt an einer Wand und ist angeschaltet. Plötzlich zeigt er das Bild einer Frau. Ihre aufgeweckten Augen schauen mich direkt an. „Ruhe dich für heute aus. Ab morgen wird es anstrengend.“ „Was ist mit meiner Familie?“ „Du musst dich viel eher um dich selbst und deinen Verstand sorgen. Aber ich kann dich beruhigen, wir alle haben ähnliche Erfahrungen gemacht.“ Was passiert morgen?

 

Tagebuch der Veränderung: 04.03.2019 (Teil 1)

Photo by Sasha Freemind on Unsplash

Heute früh wurde mein Zimmer geöffnet und die gleiche Frau hat mich empfangen. „Komm ab heute isst du mit uns allen zusammen.“ Sie führt mich durch einige Gänge und erläutert, wo alles zu finden ist. Der Bildschirm ist wohl dafür da, dass wir uns untereinander unterhalten können. Man wolle uns bei Verstand halten. Auch dürften wir nicht an unseren Erinnerungen zweifeln. Sie legt mir eigentlich mehr Fragen auf, als dass sie welche beantwortet. Ich treffe auch auf Johannes Mayblum. „Leute kommen und gehen hier ständig“, erzählt er mir. Ich erfahre von den anderen, dass Johannes schon lange hier sein muss. Die meisten sind nur seit kurzem hier, aber jeder kennt Johannes. „Du wirst heute geprüft werden. Hoffe darauf, dass du nicht als würdig und unverzichtbar eingestuft wirst, so wie ich.“ Ich verstehe nicht, was er mir damit sagen will, aber vielleicht erfahre ich nach dem Mittagessen mehr.

 

Tagebuch der Veränderung: 04.03.2019 (Teil 2)

Photo by Henning Borgersen on Unsplash

WAS ZUR HÖLLE WAR DAS?! Kurz nach dem Essen wurde ich von einer maskierten Person mitgenommen. Ich wurde nicht gezwungen, aber die anderen haben mir gesagt, es ist einfacher, wenn ich mit ihm mitgehe. Es sei sowieso normalerweise schnell vorbei. Ich wurde in einen Raum geführt, der einem Kolosseum ähnelt. Auf den Rängen war kaum Licht und ich konnte niemanden erkennen, aber an dem Gegröle konnte ich erkennen, dass dort überall Menschen saßen. Plötzlich wurde ein Tor mir gegenüber geöffnet und ein Wildschwein kam langsam hindurch. Das Gegröle wurde lauter und das Wildschwein fing an durchzudrehen. Am Anfang habe ich einfach versucht am Leben zu bleiben, aber es hörte nicht auf und ich habe einen Speer vom Boden aufgelesen und das Wildschwein aufgespießt als es wieder auf mich zuraste. Danach konnte ich Johannes in einer Ecke erkennen, der leicht mit seinem Kopf schüttelte. Ich bin total fertig.

 

Tagebuch der Veränderung: 05.03.2019

Heute haben mich alle mit Mitleid in den Augen angeschaut, aber keiner hat ein Wort gesagt. Es herrschte unglaubliche Stille. Die Frau vom Vortag konnte ich nicht mehr sehen. Ich habe alle immer wieder gefragt, was denn los sei. „Du hast eine Wahl getroffen, auch wenn es nicht bewusst war.“ Nach einer gefühlten Ewigkeit habe ich diese Antwort bekommen. Was ist hier bloß los? Ich konnte beim Abendessen endlich eine Antwort zu ihr bekommen. „Auch sie hat eine Wahl getroffen, genauso unbewusst wie du. Nur hat ihre Wahl sie erlöst, während deine Wahl alle anderen erlöst.“ Ich verstehe gar nichts mehr. Johannes hat mich dann beiseite genommen und mich gefragt: „Würdest du dich selbst aufgeben, um alle anderen zu schützen?“ „Ja, ich denke schon.“ „Dann hast du jetzt die Chance das zu beweisen. Dazu musst du nur kämpfen, statt zu flüchten.“ Ich glaube, das hier ist wirklich ein Kolosseum.

 

Tagebuch der Veränderung: 07.03.2019

Weitere Leute sind verschwunden, aber es kommt niemand neues dazu. „Sie brauchen niemanden neues mehr. Sie wollten immer nur zwei Leute haben. Du bist der zweite“, hat mir Johannes gesagt, nachdem ich zum zehnten Mal nachgefragt habe. „Du wirst einiges etwas besser verstehen in ein paar Tagen. Vielleicht schon morgen.“ Ich glaube, dass ich es langsam begreife. Das ist eine Art Tag-Team Kolosseum und es wurde nach einem zweiten gesucht, der sich wehrt, statt nur zu fliehen. Aber was ist mit meinen Erinnerungen. „Das weiß keiner so genau.“ Mehr kriege ich dazu nicht zu hören. Johannes verspricht mir, dass sich einiges aufklären wird, aber noch nicht heute. Erst heute habe ich einige Narben an ihm entdeckt. Ich werde mich erst einmal mit dieser Antwort begnügen. Nach dem Abendessen wurde Johannes und mir gesagt, morgen sei es soweit. Wir wurden „Der Flinke und der Starke“ genannt.

 

Tagebuch der Veränderung 08.03.2019

Photo by Richard Gatley on Unsplash

Heute war es wirklich soweit. Wir wurden beide in die Arena geführt. Auf dem Weg war eine Ansage unterdrückt zu hören. „Es ist für uns von Vorteil, wenn wir uns so verhalten, wie sie es von uns wollen und wir uns gegenseitig unterstützen.“ Viel Zeit blieb uns nicht. Drei Stiere kamen durch die andere Seite. Ich hatte keine Zeit mir Gedanken zu machen. Johannes hat sich einem frontal entgegengeworfen und an den Hörnern gepackt. Ich habe mir die Umgebung zum Vorteil genutzt und sie um die Felsen und Hindernisse geführt bis ich endlich einen der Holzspeere auf dem Boden zu fassen bekam. Danach ging alles viel zu schnell. Ich konnte mit Mühe und Not einen der Stiere erlegen. Ich wirbelte herum und fiel hin. Es dauerte einen Moment bis ich begriff, dass ein Stier mich erfasst hatte. Das letzte was ich sah, war wie Johannes sie gegen den Stier warf.

 

Tagebuch der Veränderung 09.03.2019

Photo by Julius Drost on Unsplash

Ich habe erst heute die Schmerzen richtig gespürt und bemerkt, dass ich notdürftig verbunden wurde. Mein Brustkorb und der linke Arm waren verbunden. Johannes führte mich in einen Raum und nahm den Verband ab. Mein linker Arm hatte auf Höhe des Oberarms ein großes Loch. „Niemand darf davon erfahren.“ Plötzlich schossen Flamen aus seiner rechten Hand und aus der linken kam ein seltsames Licht. Unglaubliche Schmerzen und gleichzeitig ein merkwürdig wohliges Gefühl durchfuhr mich. „Ich kann nicht dafür sorgen, dass keine Narbe bleibt, aber zumindest wirst du kein Loch in deinem Arm behalten.“ Ich war viel zu perplex, um auch nur irgendwas sagen zu können. Nach dieser Behandlung ging es mir aber wieder gut und das Loch war tatsächlich weg. Eine Narbe blieb zurück. Ich muss erst einmal eine Nacht schlafen. Ich kann das alles noch nicht so richtig verarbeiten…

 

Fortsetzung folgt…

Gerne könnt ihr Kommentare dazu abgeben, wie euch die Geschichte gefallen hat. In unregelmäßigen Abständen wird es hier Fortsetzungen geben. Für Updates gerne @Halifar26 auf Twitter folgen.

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