Kritik zu Hades (2020)

©Supergiant Games

In dem Spiel „Hades“ von Supergiant Games geht es, wie der Name es schon vermuten lässt, um die Unterwelt in der griechischen Mythologie. In diesem Rogue-like Abenteuer wird die Geschichte von Zagreus, dem Prinzen der Unterwelt, verfolgt. Als er erfährt, dass er sein Leben lang angelogen wurde und seine leibliche Mutter die Unterwelt verlassen hat, versucht er auch aus der Unterwelt zu fliehen. Durch die Rogue-like Natur des Spiels sind häufige Tode vorprogrammiert. Der häufige Tod ist in Hades allerdings nicht nur ein Teil des Spielkonzepts, sondern wird auch eng in die Geschichte eingewoben.

Storytelling und Musik

Das Storytelling verknüpft den häufigen Tod des Prinzen mit den Geschichten der Charaktere um ihn herum. Einer seiner Freunde in der Unterwelt ist Orpheus, der als Hofmusiker am Hof des Hades arbeitet. Innerhalb des Spieles lernt Zagreus auch seine Ehefrau Eurydike kennen. Die beiden bieten einige Musikstücke innerhalb des Spieles dar und werten die Soundkulisse im Spiel ungemein auf und Orpheus kreiert eine angenehme Stimmung für die Wiederkehr nach einem der häufigen Tode. Das bietet auch eine gewisse Abwechslung und macht die Momente nach einem Tod wesentlich angenehmer.

Zufällige Gebiete und Fähigkeiten

Die Gebiete, die man durchschreitet, sind allesamt zufällig zusammengestellt, außer dem Haus des Hades – das Startgebiet – und Griechenland – das Ende. Allerdings fängt es schon im zweistelligen Bereich der Ausbruchsversuche an, dass die Gebiete sich wiederholen. Das Spannende am Ausbruch sind aber auch nicht die Gebiete, sondern bei jedem Versuch erhält man Fähigkeiten (genannt Segen) von verschiedenen Gottheiten auf dem Olymp. Durch die Zusammensetzung neuer Fähigkeiten wird auch nahezu jeder Versuch ganz anders als die vorrangegangenen. Einige Belohnungen auf dem Weg können im Haus des Hades eingesetzt werden, um die Versuche zu erleichtern oder das Haus zu verschönern. Auch kann man Freundschaften und Beziehungen innerhalb der Unterwelt pflegen und auch zu den olympischen Gottheiten können Beziehungen aufgebaut werden. Dies geschieht durch Geschenke, die ebenfalls als Belohnungen auf dem Weg aus der Unterwelt gefunden werden. Das alles wirkt sich auch direkt oder indirekt auf das Storytelling und die Geschichten der Charaktere aus.

Interaktionen

Die Interaktion mit den Charakteren und die Verbindungen zu den Spielkonzepten sind sehr innovativ aufgebaut und kreieren eine passende Stimmung und Geschichte, die das Spiel gut abrunden. Die Charaktere sind von bunt und etwas verrückt, zu dunkel und melancholisch, passend zu der Unterwelt, in der man sich bewegt. Das Spiel nimmt sich nicht an jeder Stelle allzu ernst. Die Mischung aus Humor und Selbstironie gepaart mit Ernsthaftigkeit und Emotionen ist gut gewählt und zieht die Geschichte insgesamt auch nicht ins Lächerliche. Skelly, das Skelett, welches man zur Übung schlagen kann, steht zum Beispiel recht getrennt von Charakteren, wie Thanatos dem Aspekt des Todes. Durch diese räumliche Trennung wird der selbstironische Ton rund um Skelly nicht zu sehr vermischt mit dem melancholischen Ton von Thanatos.

Wiederspielwert

Die Geschichte und die Interaktionen sind allerdings nicht allzu lang gestaltet und der Wiederspielwert ist mit einigen Herausforderungen und einigen Veränderungen durch einen weiteren Schwierigkeitsgrad nicht allzu hoch, nachdem man die gesamte Geschichte abgeschlossen hat. Das Einzige, was dann noch zum Weiterspielen anregen kann, ist das Spielkonzept selbst. Wenn man kein großer Fan von diesem ist, wird man nicht mehr viel Spaß mit dem Spiel nach der Geschichte haben. Auch werden die Gebiete und Interaktionen nach einiger Zeit recht repetitiv. Dazu sei dennoch gesagt, dass das Spiel für seinen Preis von 21€ bei Steam eine sehr angemessene Länge besitzt.

Persönliches Fazit

Mir persönlich hat das Spiel unglaublich viel Spaß gemacht. Die Handlung hat mich gefesselt und ich war immer wieder erfreut zu sehen, wie die Geschichte mit dem Rogue-like verbunden ist. Auch seitdem ich die Story beendet habe, macht mir das Spiel weiterhin Spaß. Die Interaktion mit den verschiedenen Charakteren hat für mich einige rührende Momente geschaffen. Ich möchte hier nicht zu viel vorwegnehmen, aber die Geschichte selbst bietet einige schöne und rührende Momente. Wenn man zum ersten Mal Griechenland erreicht, sollte man meiner Meinung nach auf jeden Fall an den Rand des Wassers gehen und den Sonnenaufgang beobachten. Auch in seiner Comicgrafik ist dieser äußerst schön.

Fazit

Das Spiel wird zu Recht von der Fachpresse hoch gelobt, denn es ist insgesamt ein schön rundes Spiel. Es nimmt sich selbst nicht zu ernst und schafft es dennoch emotionale Momente zu liefern. Es benutzt die Prinzipien nach denen es gestaltet wurde sehr gut und webt sie alle zusammen zu einem insgesamt sehr gelungenen Werk und ist definitiv sein Geld wert.

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