Da es ein für viele sehr wichtiges Thema zu sein scheint, möchte ich über geschlechterneutrale Sprache auf meinem Blog sprechen.

Hier gibt es für mich verschiedene Situationen. Als Beispiel ist auf der einen Seite „Studierende“. Für mich ein gutes Beispiel für ein sinnvoll anwendbares geschlechterneutrales Wort. Es stört den Fluss weder beim Schreiben noch beim Lesen. Als anderes Beispiel führe ich gerne „Ärzte“ an. „Ärztierende“ ist einfach nicht möglich und „Praktizierende der Medizin“ stört den Fluss, meiner Meinung nach, sowohl beim Schreiben als auch beim Lesen ungemein.

Eine weitere Option wäre dann Ärzte*innen zu schreiben. Die Tatsache, dass es auch Menschen gibt, die sich nicht mit einem der beiden hier benannten Geschlechter identifizieren, lasse ich hier kurz außer Acht, denn so oder so stört dieses Gebilde ebenfalls den Fluss beim Schreiben und Lesen ungemein.

Ich bin der Meinung, dass die deutsche Sprache eine sehr schöne und präzise Sprache ist. Ich würde sie für keine zweite der Welt eintauschen. Auch ganz klar ist, dass es immer noch Probleme mit Diskriminerung aufgrund des Geschlechts in unserer Gesellschaft gibt. Für mich gibt es dazu auch keine zweite Meinung. Alle Menschen, egal welches Geschlecht, Aussehen oder Herkunft, sollten gleiche Chancen, gleiche Behandlung und gleiche Bezahlung erfahren. (Gleichzeitig bin ich kein Freund positiver Diskriminierung, aber das ist ein Thema für ein anderes Mal.)

Zusammen ergibt sich für mich folgende Situation: Ich bin ein Fan dieser Sprache und setze viel Wert darauf wie ich mich ausdrücke und wie sich das auswirkt, aber auch auf die Ästhetik meiner Texte. Ich werde daher an jeder Stelle versuchen geschlechterneutrale Sprache, wie im Beispiel „Studierende“, zu nutzen, vorausgetzt diese stört den Schreib- und Lesefluss nicht. Binnen-I (ÄrztInnen), Gender Gap (Ärzt_innen), Genderstern (Ärzte*innen) oder Genderdoppelpunk (Ärzte:innen) werden in meinen Texten auf diesem Blog nicht zu finden sein (abgesehen von diesem Text). Ganz abgesehen davon, dass auch wieder Ärzte ein gutes Beispiel ist, da ich mir immer nicht sicher bin, ob das „e“ für die männliche Form des Wortes mitgeschrieben oder weggelassen wird.

Ich bitte dies als das zu sehen, wie ich es meine. In keinster Weise möchte ich damit irgendjemanden ausschließen oder eine Diskriminierung darstellen. Die deutsche Sprache ist so aufgebaut und ich nutze sie so, wie sie existiert und wie sie ästhetisch funktioniert. Sicherlich wird es Situationen geben, bei denen ich noch besser werden kann, geschlechterneutrale Sprache anzuwenden, ohne die Ästhetik des Textes zu stören. Wenn so etwas ins Auge fällt, dann bitte ich um Verständnis und einen möglichen Kommentar, da ich bemüht bin, die Ästhetik und geschlechterneutrale Sprache so gut wie möglich zu vereinen.

Insgesamt bitte ich aber vor allem, wenn ich eine männliche Form, wie ursprünglich in der Sprache und im Sprachgebrauch verwendet, nutze, dies nicht als Wertung oder Ausschluss zu sehen, sondern als plurale, bzw. neutrale Form. Wenn ich also von den Ärzten spreche, dann meine ich damit ALLE, unabhängig vom Geschlecht. Wenn sich jemand davon diskriminiert fühlt, dann tut mir das inständig leid, ich werde aber wahrscheinlich meinen Sprachgebrauch deswegen nicht verändern. Ich halte mich auch nicht für interessant und relevant genug, als dass der Spruch „Wenn’s dich stört, dann lass es“ keine Geltung hätte. Wenn sich jemand davon angegriffen fühlt, dann ist diese Person gerne eingeladen das kritisch in einem normalen Ton anzumerken und meinen Blog nicht mehr zu frequentieren.

Ich hoffe wir können gemeinsam eine Gesellschaft schaffen, die ohne Diskriminierung von Geschlecht, Aussehen, Herkunft o.Ä. auskommt und gleichzeitig sich eine ästhetische und ansprechende Sprache bewahren kann.